Als im Jahr 1912 ein Teil der Gemeinde Leoprechting die Wasserleitung und in deren Folge auch Hochdruckhydranten erhielt, entstand bald der Gedanke, die zweite in Büchlberg vorhandene Spritze nach Leoprechting zu stellen und hier eine Feuerwehr zu gründen.

1914 wurde im Gemeindeausschuß ein diesbezügliches Gesuch gestellt und genehmigt. Im gleichen Jahr wurde alles für die Gründung einer eigenen Feuerwehr vorbereitet, ein Feuerwehrraum geschaffen und von Büchlberg die mit Girlanden geschmückte Spritze nach Leoprechting verbracht.
Am 02. August 1914 sollte die Gründung sein, aber just zur selben Zeit brach der erste Weltkrieg aus. Eine Reihe der bereits eingeschriebenen Mitglieder wurde sogleich zum Militärdienst einberufen. Das Vorhaben musste also aufgeschoben werden.

Gegen Ende 1918 kamen die meisten Männer vom Kriegsdienst zurück. Umgehend machte man sich erneut daran, die Feuerwehr aus der Taufe zu heben.
Am 05. Januar 1919 war dann die Gründungsversammlung und am 24. März 1919 bestätigte der Landesfeuerwehrverband die Anerkennung und Aufnahme in den Verband.
24 Männer erklärten Ihren Beitritt. Einstimmig wählte man den Baumeister Josef Stadler aus Bärnbach zum 1. Vorstand, Johann Zaglauer aus Leoprechting wurde zum 1. Kommandant.

1958 wurde mit dem Bau eines neuen Gerätehauses begonnen. 1960 konnte es fertiggestellt und eingeweiht werden. Der größte Teil der Kosten wurde durch Eigenleistungen und Spenden der Einwohnerschaft aufgebracht. Auch Staat, Landkreis und Gemeinde leisteten Zuschüsse.
Große Freude herrschte bei unseren Aktiven, als 1965 das erste Fahrzeug übergeben wurde. Aus NATO-Beständen konnten wir einen Borgwart erwerben und in Eigenarbeit für die Zwecke der Feuerwehr umbauen. Besondere Verdienste erwarben sich dabei die Kameraden Josef Plöchinger und Franz Weinberger.

 

Im Jahre 1973 ereignete sich ein Verkehrsunfall, welcher ungeahnte Folgen hatte. Vor dem Gasthaus Löschinger geriet ein Öltanker ins Schleudern und kippte auf die Fahrbahn. Rund 17.000 Liter Heizöl verlor der Tanker in den Entwässerungsgraben der B12. Die Wehrmänner waren rund 380 Stunden mit dem Einsatz beschäftigt und entschlossen kurzer Hand, für die immer mehr werdenden Einsätze der technischen Hilfeleistung einen Rettungsspreizer (und Schere) anzuschaffen. Der Antrag für ein neues Fahrzeug mit besagter Beladung ging 1974 an die Gemeinde, auch eine neue Fahrzeughalle wurde an das bestehende Gerätehaus angebaut.
1975 wurde das neue LF8 in Ulm abgeholt. Den stolzen Betrag von 10.000 DM steuerte die Wehr aus Eigenmitteln bei, wovon sieben Kameraden 5.000 DM, ihren Erlös aus den Arbeitsstunden der Bachräumung nach dem Tankwagenunfall, spendeten. 1976 fand die kirchliche Weihung des ersten LF8 statt.
1977 wurde das Fahrzeug schließlich auch mit Rettungsschere, Spreizer und Fahrzeugfunk ausgestattet, dafür entfiel die Schlauchhaspel. 4.000 DM für diesen Umbau steuerte die Wehr erneut aus eigener Tasche bei. Rund 31 THL Einsätze bewältigte die Wehr noch in diesem Jahr.

 

Seither gilt unsere Feuerwehr als Stützpunktwehr für technische Hilfeleistung und mit der spezialisierung auf Spreizer und Schere die einzige Wehr im Gemeindegebiet Hutthurm.

 

Im April 2015 nahm mit der Segnung des neuen Einsatzfahrzeuges eine unendliche Geschichte endlich ein gutes Ende. Um den immer höher werdenden Anforderungen im Einsatz gerecht zu werden und das technische Equipment, besonders für die verheerenden Verkehrsunfälle auf einen aktuellen Stand zu bringen, erteilte man im April 2013 den Auftrag für ein neues HLF 10.


Das „Hilfeleistungslöschgruppen-Fahrzeug“, ein Iveco 150 E 30 mit Magirus AluFire 3 Aufbau, konnte schließlich zwei Jahre später in Empfang genommen werden. Rund 10.000 € steuerte die Wehr zum Kauf des 270.000 € teuren Fahrzeugs bei. Auch der in Eigenleistung gebaute „Tragkraftspritzen-Anhägner“ wurde im April 2015 zusammen mit dem HLF und einer, von der Fahnenmutter gestifteten, Christophorusplakette gesegnet.