Eigene Investitionen in vierstelliger Höhe in die Zukunft.
Ein schnelles Fahrzeug, leistungsfähiges Equipment, Schutzanzüge und stets einsatzbereite Feuerwehrleute. Die Freiwillige Feuerwehr Leoprechting hat mit Ihrem Schwerpunkt, der technischen Hilfeleistung, schon in vergangenen Einsätzen oft eindrucksvoll gezeigt, dass sie eine Elite ist. Doch die junge Truppe präsentiert, dass ihr das noch lange nicht genug ist und investiert eigene Mittel in unterschiedliche Innovationen und die Digitalisierung ihrer Wehr, um so künftig noch effektiver Hilfe leisten zu können.
Begonnen hat die Umsetzung 2020 mit der Einführung des Alarm- und Notfallmanagementsystems von EVALARM, welches seither die Kameraden bei einem Einsatz alarmiert und so den teuren SMS Versand bei Einsätzen ersetzte. „Firmen im Gewerbegebiet können zudem Ihre Brandmeldeanlage auf die neue Software kostenfrei aufschalten lassen und uns so Feuerwehrlaufpläne, aktuelle Informationen und die ausgelösten Brandmelder automatisch im Fahrzeug anzeigen lassen.“ erklärt Initiator Manuel Weber: „Auch die jährliche Prüfung der im Schutzbereich vorhandenen Hydranten und Löschwasserstellen konnten wir so digitalisieren.“
Im Jahr darauf veröffentliche die Integrierte Leitstelle Passau Ihren EUS-Einsatzmonitor, welcher inzwischen kaum noch aus den Fahrzeughallen wegzudenken ist. Der Monitor zeigt den alarmierten Kameraden im Gerätehaus Einsatzort, Anfahrtsbeschreibung, disponierte Einsatzmittel (mit Status) und die Einsatzmittel der eigenen Feuerwehr-Dienststelle. Das macht den Blick auf das in die Jahre gekommene Alarmfax überflüssig.
Zudem wurden zwei Tablets in jedem Fahrzeug zur Unterstützung des Gruppenführers installiert. „Mit den beiden Tablets haben wir einen großen Schritt in Richtung Digitalisierung gemacht“, freut sich Gruppenführer Tobias Nigl: „Analoge Prozesse, wie das Nachschlagen von Gefahrstoffen, suchen von Koordinaten oder Sammelpunkten oder das Schreiben von Übungs- und Einsatzberichten funktioniert so wesentlich schneller und einfacher. Neben der möglichen Navigation, auch zu abgelegenen Einsatzorten, ist ein großes Highlight die digitale Atemschutzüberwachung. Was früher ein Klemmbrett und eine Taschenuhr war, ist heute ein Bildschirm mit in Echtzeit aktualisierten Zeiten und Flaschendruck. Die App berechnet den Verbrauch der Atemschutzgeräteträger mit und erinnert per Push Benachrichtigung an Statusabfragen oder die Zeit für den Rückzug. Klar, dass in besonders gefährlichen und Adrenalingeladenen Einsätzen so auch bei der Atemschutzüberwachung ein kühler Kopf bewahrt werden kann.“
Bei THL Einsätzen sind die Tablets jedoch genauso gut im Einsatz. Fahrzeug-Rettungskarten zeigen die Lage der Airbags, verstärkte Verstrebungen oder sonstige wichtige Hinweise, besonders bei Elektro- oder Hybridfahrzeugen, damit der Angriffstrupp mit Spreizer und Schere gezielter vorgehen kann. Wie man liest, sind die Möglichkeiten der Digitalisierung nahezu unergründlich. Die Feuerwehr Leoprechting testet daher im Voraus viele Angebote im Härtetest und erst nach der vollen Überzeugung aller, werden diese für die Mannschaft aufgenommen. „Als Feuerwehr haben wir eine große Verantwortung gegenüber unseren Bürgern und uns selbst“, so Manuel Weber, „nicht alles, was digital ist, ist gleich gut. Für uns ist die einfache Bedienbarkeit, Standfestigkeit auch in Ausnahmesituationen für Mann & Tablet, sowie die wirkliche Sinnhaftigkeit entscheidend. Auf dem Weg in die Digitalisierung werden wir niemanden zurücklassen.“
Die PNP berichtete ebenfalls: https://www.pnp.de/print/lokales/stadt-und-landkreis-passau/passau-land/die-feuerwehr-der-zukunft-7564991